Freiheit rockt! – Der Newsletter der FDP-Hattersheim. 2024/Q3

Herzlich willkommen,

zur dritten Ausgabe des Newsletters der FDP-Hattersheim! In dieser Ausgabe:

– Nachruf auf Wolfgang Gerhardt

Zukunftskonzept Innenstadt Hattersheim: Maßnahmen und Schwerpunkte

Mietpreisregulierungen und Wohnraumknappheit – Herausforderungen in Hattersheim und bundesweit

– Neuste Informationen zum Bauvorhaben „Im Nex“ auf ehemaligem Mangold-Gelände 

Bevorstehende Veranstaltungen

Wir laden Sie wie immer herzlich dazu ein, sich mit Ihren eigenen Ideen und Vorschlägen an unserer liberalen Kommunalpolitik zu beteiligen. Nutzen Sie dazu einfach das Kontaktformular auf unserer Homepage oder schreiben Sie eine E-Mail an: Newsletter@FDP-Hattersheim.de. 

Viel Spaß beim Lesen,

Ihr Roman Oldenburg

Nachruf auf Wolfgang Gerhardt

Mit großer Trauer nehmen wir Abschied von Wolfgang Gerhardt,

der unseren Ortsverband über viele Jahre hinweg mit außergewöhnlichem Engagement und großer Überzeugungskraft unterstützt hat. Wolfgang Gerhardt trat stets leidenschaftlich für unsere freiheitliche Grundordnung ein und war ein unermüdlicher Kämpfer für eine freie und starke Gesellschaft.

Sein Tod ist eine traurige Nachricht für alle Liberalen in Deutschland und Europa. Über fast sechs Jahrzehnte hinweg hat er sich gemeinsam mit der FDP für unsere gemeinsamen Werte eingesetzt. Als Landesvorsitzender der FDP Hessen, stellvertretender Hessischer Ministerpräsident, Fraktionsvorsitzender im Hessischen Landtag, Bundesvorsitzender der FDP und Vorsitzender der FDP-Bundestagsfraktion hat er unermüdlich Verantwortung übernommen. Zuletzt prägte er als Vorstandsvorsitzender der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit die liberalen Überzeugungen entscheidend mit.

Wolfgang Gerhardt in Okriftel

Sein politischer Kompass war stets klar: Im Mittelpunkt seines Denkens und Handelns stand der Einzelne – nicht der Staat. Für Wolfgang Gerhardt war das Leben eines jeden Menschen das Maß und der Grundpfeiler einer freien Gesellschaft.

Sein Tod hinterlässt eine große Lücke, und die liberale Familie trauert tief. Wir werden ihn als Vorbild und als engagierten Mitstreiter für die Freiheit in ehrendem Gedenken bewahren.

Zukunftskonzept Innenstadt Hattersheim: Maßnahmen und Schwerpunkte

Am 23. August trafen sich Mitglieder des FDP-Ortsverbands Hattersheim gemeinsam mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern zu einer Begehung der Innenstadt. Treffpunkt war der Mosongyarovaplatz, von wo aus die Gruppe die Frankfurter Straße erkundete. Ziel der Veranstaltung war es, die Innenstadt attraktiver und zukunftsfähiger zu gestalten und das bereits bestehende Innenstadtkonzept durch neue Impulse zu erweitern.

Die Veranstaltung wurde vom Fraktionsvorsitzenden der FDP Hattersheim, Norbert Reichert, und dem Leiter des Arbeitskreises Bauen und Verkehr, Roman Oldenburg, eröffnet. Als besonderer Gast war Alexander Schwarz eingeladen, der wertvolle Einblicke in die zukünftigen Planungen der Stadt einbrachte. Im Dialog mit Dietrich Muth, Mitglied des FDP-Ortsvorstands, wurden die Teilnehmenden über die historischen Entwicklungen der Frankfurter Straße sowie die geplanten Vorhaben zur Neugestaltung informiert.

Derzeit arbeitet die Stadt Hattersheim in Zusammenarbeit mit dem Planungsbüro CIMA und einer eigens eingerichteten Lenkungsgruppe an einem umfassenden Innenstadtkonzept. Dabei spielen die Anregungen der Bürgerinnen und Bürger eine zentrale Rolle. Eine Bürgerlenkungsgruppe sammelt aktiv Ideen und Wünsche, die in die Planungen einfließen sollen. Zudem entwickelt die Verwaltung einen digitalen Zwilling der Stadt – ein innovatives Werkzeug, das es ermöglicht, die Auswirkungen geplanter Veränderungen zu simulieren. So können Fragen zu Besucherfrequenz, Aufenthaltsqualität, wirtschaftlicher Entwicklung und Wohnkomfort schon im Voraus beantwortet werden.

Eine besondere Herausforderung für die Planer bleibt die durch den Hessendamm verursachte Teilung der Stadt. Ziel ist es, diese Barriere zu überwinden und eine Innenstadt zu schaffen, die Mobilität und Verkehr besser organisiert und gleichzeitig die urbane Nutzung stärkt. Auch die Förderung des lokalen Einzelhandels steht dabei im Fokus, um den Bedürfnissen aller Bürgerinnen und Bürger gerecht zu werden.

Der aktuelle Entwurf des Zukunftskonzepts für die Innenstadt Hattersheim zielt darauf ab, den Stadtkern durch gezielte Maßnahmen zu beleben und langfristig attraktiver zu gestalten. Im Mittelpunkt stehen drei zentrale Fokusräume: der Markt, der Bereich Schwarzbach/Hessendamm und die Frankfurter Straße. Jeder dieser Bereiche ist von besonderer städtebaulicher Bedeutung und soll mit spezifischen Maßnahmen gestärkt werden, um eine höhere Aufenthaltsqualität und bessere Nutzungsmöglichkeiten zu schaffen.

1. Fokusraum Markt
Der Markt ist ein zentraler Treffpunkt in Hattersheim und soll als solcher weiterentwickelt werden. Ziel ist es, den Raum durch eine vielfältige Nutzung zu beleben. Dazu gehören die Stärkung von Gastronomie und Einzelhandel (1), das Aufstellen von konsumfreien Sitzgelegenheiten (2) sowie eine Begrünung durch Pflanzenkübel und mobile Grünelemente (4). Außerdem sollen digitale Informationssysteme, wie z. B. digitale Infotafeln, integriert werden, um das Kommunikationsnetzwerk der Innenstadt zu verbessern (5). Auch im Rahmen der Klimaanpassung sollen Maßnahmen wie zusätzliche Beschattung durch Bäume und Sonnensegel umgesetzt werden, um den Markt als attraktiven Aufenthaltsort zu fördern (3).

Abbildung 1: Fokusraum Markt (Quelle: Sofortmaßnahmen- und Handlungsprogramm. Zukunftskonzept Innenstadt Hattersheim a.M. CIMA. Entwurfsfassung August 2024.)

2. Fokusraum Schwarzbach/Hessendamm
Dieser Bereich soll vor allem durch seine Nähe zur Natur aufgewertet werden. Geplant ist die Renaturierung des Schwarzbachs, um das Ufer für die Naherholung nutzbar zu machen (1). Neue Sitzgelegenheiten am Ufer sollen als Treffpunkt zwischen Stadtpark und Frankfurter Straße dienen (2). Zusätzlich sollen neue Querungsmöglichkeiten den Übergang zwischen dem Stadtpark und dem Schwarzbach vereinfachen, was zu einer besseren Verbindung zwischen den Stadtteilen führt (3). Auch die Fuß- und Radwege entlang des Hessendamms und des Schwarzbachs werden aufgewertet, um den innerstädtischen Verkehr zu fördern (4). Ein weiteres Ziel ist die Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs (MIV) im Bereich des Hessendamms, um alternative Entwicklungsmöglichkeiten zu schaffen (5).

Abbildung 2: Fokusraum Schwarzbach/Hessendamm (Quelle: Sofortmaßnahmen- und Handlungsprogramm. Zukunftskonzept Innenstadt Hattersheim a.M. CIMA. Entwurfsfassung August 2024.)

3. Fokusraum Frankfurter Straße
Die Frankfurter Straße bildet eine wichtige Verkehrsader in Hattersheim. Hier liegt der Schwerpunkt auf der Reduzierung der Durchgangsverkehre und der Verbesserung der Aufenthaltsqualität (5). Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung sollen die Nutzung des öffentlichen Raumes für Fußgänger und Radfahrer verbessern und Raum für Außengastronomie und Grünflächen schaffen (2, 4). Auch ein neues Parkraumkonzept mit Kurzzeit- und Anwohnerparkplätzen wird entwickelt, um die Bedürfnisse der Anwohner und Besucher besser zu berücksichtigen (3). Ziel ist es, die Frankfurter Straße als wichtigen Lebens- und Arbeitsort zu stärken, insbesondere durch die Schaffung von Wohn- und Gewerberaum (1).

Abbildung 3: Fokusraum Frankfurter Straße (Quelle: Sofortmaßnahmen- und Handlungsprogramm. Zukunftskonzept Innenstadt Hattersheim a.M. CIMA. Entwurfsfassung August 2024.)

Sofortmaßnahmen zur Belebung der Innenstadt
Um kurzfristig Effekte zu erzielen, empfiehlt das Zukunftskonzept vier Sofortmaßnahmen, die innerhalb von zwei bis sechs Monaten umsetzbar sind. Diese Maßnahmen konzentrieren sich auf die Verbesserung der Aufenthaltsqualität und die Aktivierung der Stadtgesellschaft:

1. Trinkwasserbrunnen: Zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität im Sommer sollen an zentralen Orten in der Innenstadt barrierefreie Trinkwasserbrunnen installiert werden. Diese dienen sowohl der öffentlichen Gesundheitsvorsorge als auch der Klimaanpassung. Die Brunnen bieten kostenloses Trinkwasser und fördern den nachhaltigen Umgang mit Ressourcen.
   
2. Verstetigung der „Initiative Innenstadt“: Um das Engagement für die Innenstadt dauerhaft zu sichern, wird die bereits bestehende Projektgruppe zu einer „Initiative Innenstadt“ weiterentwickelt. Diese soll kontinuierlich innovative Ideen entwickeln und die Zusammenarbeit zwischen öffentlichen und privaten Akteuren stärken. Durch regelmäßige Treffen und gemeinsame Aktionen wird die Innenstadt aktiv gestaltet und die Partizipation der Bürgerschaft gefördert.

3. Jugendliche im Fokus: Für die jüngeren Einwohner Hattersheims sollen konsumfreie Räume geschaffen werden, um Konflikte zu vermeiden und Begegnungen zu fördern. Dies kann in Form eines Jugendcafés oder Treffpunkten unter freiem Himmel geschehen. Solche Orte bieten Jugendlichen nicht nur Freizeiträume, sondern auch Möglichkeiten für gemeinsame Aktivitäten und Kulturangebote.

4. Mobile Sitzgelegenheiten: Im Stadtpark und an zentralen Orten der Innenstadt sollen 100 Liegestühle aufgestellt werden, um die Verweildauer zu erhöhen. Diese flexibel nutzbaren Sitzmöbel bieten den Besucherinnen und Besuchern die Möglichkeit, sich zu entspannen und die Aufenthaltsqualität zu genießen. Gleichzeitig tragen sie zur Schaffung einer einladenden und konsumfreien Atmosphäre bei.

Fazit
Durch die gezielte Kombination aus Sofortmaßnahmen und langfristigen Handlungsansätzen in den Fokusräumen Markt, Schwarzbach/Hessendamm und Frankfurter Straße verfolgt Hattersheim ein ambitioniertes Ziel: die Innenstadt nachhaltig zu beleben und als attraktiven Lebens- und Arbeitsort zu gestalten. Die Maßnahmen tragen dazu bei, sowohl die Lebensqualität der Einwohner als auch das Nutzungspotenzial der Innenstadt zu steigern – und schaffen damit die Grundlage für eine zukunftsfähige Stadtentwicklung.

Mietpreisregulierungen und Wohnraumknappheit – Herausforderungen in Hattersheim und bundesweit

Die Diskussion um steigende Mieten und knappen Wohnraum beschäftigt Politik und Gesellschaft gleichermaßen. Eine aktuelle Studie der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit in Zusammenarbeit mit dem Institut der deutschen Wirtschaft (IW) beleuchtet die Folgen von Mietpreisregulierungen wie der Mietpreisbremse und dem Berliner Mietendeckel auf den Wohnungsmarkt. Die Ergebnisse sind eindeutig: Kurzfristig können solche Maßnahmen zu einer Stabilisierung oder gar Senkung der Mieten führen. Langfristig jedoch zeigen sich erhebliche negative Konsequenzen. So verringert sich das Angebot an Mietwohnungen drastisch, weil viele Vermieter alternative Nutzungswege suchen oder ihre Wohnungen verkaufen. Auch die Investitionen in die Instandhaltung und Modernisierung von Bestandswohnungen sinken, was langfristig zu einem schlechteren Zustand der Gebäude führt – insbesondere im Hinblick auf energetische Sanierungen.

Ein weiteres Problem ist die Verzerrung der Wohnraumnutzung: Durch die Regulierung verbleiben viele Mieter in Wohnungen, die nicht mehr zu ihrem Lebensstil passen, was es für Wohnungssuchende – besonders Familien – schwerer macht, geeigneten Wohnraum zu finden. Zudem profitieren oft nicht die einkommensschwachen Haushalte von diesen Regulierungen, sondern Mieter mit höherem Einkommen. Die Studie plädiert deshalb für eine langfristige Lösung, die vor allem den Wohnungsbau fördert und auch das Umland von Großstädten attraktiver gestaltet.

Diese bundesweiten Entwicklungen spiegeln sich auch auf lokaler Ebene wider. In Hattersheim etwa hat die FDP den Wohnungsbau aktiv gefördert und es konnten im Vergleich zu anderen Kommunen im Main-Taunus-Kreis signifikante Neubaugebiete erschlossen werden. Allerdings hat die Stadt die Grenzen dessen erreicht, was ihre Infrastruktur verkraften kann. Ein weiterer Ausbau scheint angesichts der Belastung von Straßen, Schulen, Kindergärten und Arztpraxen kaum möglich.

Doch der Handlungsbedarf ist groß: Die Mietpreise werden nur dann nachhaltig sinken, wenn das Wohnraumangebot deutlich wächst – und das gilt für die gesamte Metropolregion. Leider schränkt der neue Regionale Flächennutzungsplan diese Entwicklung erheblich ein, indem er den Siedlungsraum reduziert. Eine Nachverdichtung im Bereich bereits bestehender Bebauung gestaltet sich in vielen Städten aufgrund komplexer Eigentumsverhältnisse schwierig. In Hattersheim selbst sind die Einflussmöglichkeiten auf die Mietpreisentwicklung deshalb begrenzt.

Sollten sich die Rahmenbedingungen nicht ändern, könnte der Ruf nach einer staatlichen Wohnraumbewirtschaftung – einer Art „Bezugsscheinwirtschaft“ – lauter werden. Um dies zu verhindern, müssen langfristige Lösungen gefunden werden, die den Wohnungsbau fördern und gleichzeitig die bestehenden Infrastrukturen nicht überlasten. Ein koordiniertes Vorgehen auf regionaler und nationaler Ebene ist dafür unerlässlich.

Den Link zur Studie finden Sie hier:

https://shop.freiheit.org/#!/Publikation/1783

Die Landtagsfraktion der Freien Demokraten fordert in ihrem Antrag vom 01.10.2024 eine schnellere und umfangreichere Ausweisung von Bauland. Im Fokus der Verbesserungsvorschläge stehen die im aktuellen Landesentwicklungsplan geregelten strengen Vorgaben zur Flächennutzung, insbesondere der Vorrang städtischer Innen- vor Außenentwicklung, welche den Wohnungsbau massiv verzögern. 

Der Antrag zielt darauf ab, die Planungsfreiheit der Kommunen zu stärken und die Ausweisung von Siedlungsflächen zu erleichtern. Ziel ist es, flexibler auf den akuten Wohnraummangel reagieren zu können, ohne dabei den Umweltschutz zu vernachlässigen.

Neuste Informationen zum Bauvorhaben „Im Nex“ auf ehemaligem Mangold-Gelände

Die Stadt Hattersheim startet mit dem Bauvorhaben „Im Nex“ ein bedeutendes Projekt zur Stadtentwicklung. Auf dem ehemaligen Mangold-Gelände entstehen 32 Wohneinheiten sowie eine Gewerbefläche für ein Fitnessstudio der Marke fitseveneleven. Die Bauweise ist nachhaltig, das Gebäude wird als Energieeffizienzhaus 40 realisiert. Die Fertigstellung ist für Juni 2026 geplant.

Das Projekt umfasst etwa 2.300 m² Wohnfläche mit überwiegend 2- bis 3-Zimmer-Wohnungen und 767 m² für das Fitnessstudio. Die mih Construct GmbH, unter der Leitung von Enisa Brcvak, arbeitet mit dem lokalen Unternehmen Piuma GmbH zusammen, um das Projekt zu verwirklichen. Parallel werden auch die städtische Infrastruktur und Verkehrsführung in der Umgebung modernisiert.

Zeitgleich wird der REWE-Markt in einen Nahkauf umgewandelt, geleitet von Alexander Kern. Der Markt erhält neue Ausstattung und soll frühestens im Februar 2025 wiedereröffnen. Die Stadt sieht diese Projekte als wichtigen Beitrag zur Stärkung der Innenstadt und zur Verbesserung der Nahversorgung.

Weitere Informationen finden Sie hier:

https://www.hattersheim.de/nachricht/neue-bauvorhaben-im-nex

Bevorstehende Veranstaltungen

Der Stammtisch der FDP Eschborn findet am 24.10. um 19:30 im Restaurant Gavi in Eschborn/Stadtmitte statt.